Gilde

Gilde
1. Keine Gilde darf die andere brechen.Graf, 504, 146.
Bezieht sich auf die gegenseitige Unabhängigkeit verschiedener Gilden oder Zünfte voneinander. Nen gylde scal die andern breken. Das hochdeutsche Gilde, das Genossenschaft bezeichnet (vgl. Grimm, Gramm., II, 736), ist das altniederländische ghylde (= Dargabe, Schmaus) und führt auf Opfer und Opferschmäuse zurück. Bei der Zusammenkunft der zur Zeit noch bestehenden ähnlichen Genossenschaften, Zünfte u.s.w. ist der Schmaus und das Trinkgelag auch kaum die Nebensache.
2. Man kann keine Gilde höher überwinden, als ihre Briefe sprechen.Graf, 504, 147.
Jede Genossenschaft genoss innerhalb der durch das Gemeinwohl bedingten Schranken freie Selbstbestimmung; die Aufsichtsbehörde konnte zum Nachtheil oder Nutzen einzelner an den Satzungen der Gilden nichts ändern, und es konnte in Sachen derselben niemand zu höhern Geldstrafen angehalten werden, als solche die Gildebriefe bestimmten. Ock scal man nene gylde hoger wynnen wanne ore breue spreken.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • gilde — gilde …   Dictionnaire des rimes

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  • gilde — → guilde ● guilde ou ghilde ou gilde nom féminin (latin médiéval gilda, du moyen néerlandais gilde, corporation) Au Moyen Âge, association groupant des marchands exerçant une profession commune. Association visant à procurer à ses adhérents de… …   Encyclopédie Universelle

  • Gilde — Gilde: Das Wort ist entweder eine Ableitung von dem unter ↑ Geld behandelten Substantiv oder aber eine unmittelbare Bildung zu dem unter ↑ gelten behandelten Verb und bedeutete ursprünglich wahrscheinlich »Opfergelage anlässlich einer… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Gilde — Sf erw. fach. (8. Jh., Standard 17. Jh.) Stammwort. Ursprünglich niederdeutsches Wort (mndd. gilde f./n. Brüderschaft, Gesellschaft ); ein Kollektiv in der gleichen Bedeutung liegt in ae. gegilda m. Kompanion, Genosse , anord. gildi m.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gilde — Gilde, 1) Auflage, Steuer, Abgabe; 2) freiwilliges od. Ehrengeschenk; 3) öffentliche, durch mancherlei Vorrechte begnadigte Gesellschaft, Brüderschaft, Verein; 4) Zunft, Innung, s.d.; daher Gildebriefe, Gildeherren, Gildemeister, Gildezwang, s.u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gilde — Gilde, im Mittelalter freie genossenschaftliche Vereinigung (Einung) gleichberechtigter Mitglieder zur Förderung ihrer gemeinsamen Interessen. Ihr Ursprung wird auf altheidnische, mit Opfern (gield, gildi) verbundene Trinkgelage zurückgeleitet.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gilde — (altgerman.), Genossenschaft, geistliche oder weltliche Brüderschaft, Zunft, Innung …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gilde — Gilde, altsächs., Verein, Zunft, Innung …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gilde — Innung; Zunft * * * Gịl|de 〈f. 19〉 1. 〈urspr.; 11./12. Jh.〉 Vereinigung für wohltätige Zwecke, später zum gegenseitigen Schutz der Mitglieder (BrandGilde) 2. 〈dann〉 Zusammenschluss von Berufsgenossen zur Wahrung ihrer Interessen (KaufmannsGilde …   Universal-Lexikon

  • Gilde — Infobox Brand logo= name=Gilde type= Red meat currentowner=Nortura origin=Norway dicontinued= related= markets= Norway previousowners= 1959 Norges Kjøtt og Fleskesentral 1990 Norsk Kjøttsamvirke 2006 Nortura trademarkregistrations=… …   Wikipedia

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